Ungeachtet der biedermeierlichen Umgestaltung des Hauptgeschosses und der Erhöhung auf fünf Geschosse (1837) hat das mächtige Eckhaus seinen renaissancezeitlichen Charakter bewahrt.

Die Fassade weist Züge manieristischer Architektur auf. Eine Seltenheit ist in Linz die polygonale Form des Eckerkers, wo auch die Büroräumlichkeiten von Mag. Dr. Johannes M. Mühllechner LL.M. untergebracht sind.

Das Hauptportal aus Granit zeigt einen profilierten Rundbogen mit Schlussstein, der mit einem Reliefwappen der 1561 geadelten Familie Faschang besetzt ist. Auf den Eckquadern am Fuß des Gebäudes sitzt auf einer Gesimsplatte ein massiger Quader, dessen Kante ein aufrechter geflügelter Löwe mit aufgeschlagenem Buch in den Vorderpranken einnimmt. Die Erkerfensterbänke sind im untersten Geschoss mit Wappen in ovalen Feldern geschmückt. An der Außenkante steht ein nackter Putto, der diese zu halten scheint. Links das Wappen der Losensteiner, rechts das der Herbersteiner.

Das Haus war 1494 im Besitz des Landschreibers Hans Will. 1573 kaufte es der Landeshauptmann Dietmar von Losenstein, der gleichzeitig das Nachbarhaus an der Hofgasse vom Bürger Pankraz Stein erwarb. Losenstein ließ an Stelle der beiden Häuser das bestehende Objekt errichten. Von 1616 bis 1625 Haus Jörger, drauf im Besitz der Starhemberger bis 1666. Das Haus steht seit 1940 unter Denkmalschutz.